Kulmbacher Gruppe wächst stärker als der Markt

Kulmbach, 23. Juli 2020: Die Hauptversammlung der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft fand Corona bedingt erstmals virtuell, also ohne physische Präsenz der Aktionäre statt. Diese konnten der Hauptversammlung via Internet in einem eigens geschaffenen Aktionärsportal folgen und auch ihre Stimmrechte auf diesem Weg wahrnehmen. Die Kulmbacher Brauerei konnte sich auch 2019 vom negativen Trend im Biermarkt absetzen und schloss das Geschäftsjahr mit einem sehr guten Ergebnis ab: Der Absatz der Bier-Eigenmarken wurde um 1,1 Prozent ausgebaut. Die Umsatzerlöse sind auf 232,9 Millionen Euro gestiegen. Das EBIT von 12,6 Millionen Euro liegt deutlich über dem prognostizierten Wert von 10,0 Millionen Euro. Das Eigenkapital ist aufgrund der guten operativen Geschäftsentwicklung von 78,8 Millionen Euro auf 80,8 Millionen Euro angewachsen. Von dieser sehr erfreulichen Entwicklung profitieren auch die Aktionäre. Für jede dividendenberechtigte Stückaktie wird ein Gewinn von 1,50 Euro ausgeschüttet.

„Vor dem Hintergrund der Corona-Krise und ihren drastischen Auswirklungen auf die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung gerät das gute Ergebnis der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft im vergangenen Jahr 2019 leider allzu rasch aus dem Blick“. Mit dieser Feststellung leitete Markus Stodden, Sprecher des Vorstands der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft, seine Ausführungen ein. „Einen wesentlichen Anteil an diesem Ergebnis haben unsere Innovationskraft und Vertriebsstärke, die Beliebtheit unserer Marken und deren Stellung im Markt “, so Stodden weiter. 

Die Kulmbacher Brauerei sei im Segment der Bügelverschlussflasche mit einem Marktanteil von knapp 30 Prozent und einem Wachstum von 6,6 Prozent Deutschlands bedeutendster und am stärksten wachsender Brauer. Die Spezialitätenmarke Mönchshof konnte um stolze acht Prozent auf über 960.000 Hektoliter zulegen; Kapuziner Weißbier hat im nachhaltig schrumpfenden Weißbiermarkt mit einem Absatzplus von 2,5 Prozent seine marktführende Position in Nordbayern weiter ausgebaut. Neben dem beliebten Mönchshof Natur Radler hat die 2019 eingeführte alkoholfreie Natur Radler Variante die Verbraucher geradezu begeistert. Eine Fachhandels-Jury der Getränke Zeitung zeichnete das Mönchshof Natur Radler Alkoholfrei 0,0% bei einer repräsentativen Umfrage als „Neuheit des Jahres 2019“ aus. „In Summe konnten die Biermischgetränke der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft um 7,6 Prozent wachsen“, so Stodden

„Die alkoholfreien Biere der Brauerei haben um 9,7 Prozent ebenfalls überproportional zugelegt. Wir führen diese erfreuliche Entwicklung vor allem darauf zurück, dass wir die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der Verbraucher schon sehr früh erkannt haben“, führt Stodden aus.

Der Pilsmarkt in Deutschland war auch 2019 von verheerenden Preisschlachten vor allem der nationalen Fernsehmarken gekennzeichnet. Markus Stodden: „In diesem Umfeld haben wir im Sinne unserer auf Langfristigkeit angelegten Wertschöpfungsstrategie ein qualitatives Zeichen gesetzt und die Abgabepreise für unsere Pilsmarken konsequent angehoben. Dies hat im Handel im Schnitt zu einer Preiserhöhung von etwa einem Euro pro Kasten geführt. Trotz der daraus resultierenden und einkalkulierten Absatzrückgänge konnte die Marktstellung im generell rückläufigen Pilsmarkt ausgebaut werden.“ 

Zentrale Bausteine für den positiven Geschäftsverlauf 2019 sind laut Stodden auch die ausgefeilte Regional- und Spezialitätenstrategie an den Standorten in Kulmbach, Würzburg, Hof, Plauen-Neuensalz und Bad Brambach sowie die ständig optimierten Produktionsprozesse und die enge Zusammenarbeit mit Konsumenten bei der Produktentwicklung.

Geschäftsfeld alkoholfreie Getränke

Das Geschäftsfeld der alkoholfreien Getränke umfasst in der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft im Wesentlichen die Absätze der Marke Bad Brambacher Mineralbrunnen. Bad Brambacher setzte im abgelaufenen Geschäftsjahr einmal mehr verstärkt auf natürlich hergestellte Getränke und umweltfreundliche Glas-Mehrweggebinde im Hochpreisbereich. 2019 lag das Wachstum beim Mehrweggebinde bei 22 Prozent und kompensierte damit die Rückgänge im PET-Segment. Die für die Garten-Limonade 2018 neu eingeführte 0,5 Liter Mehrweg-Longneckflasche wuchs auch 2019 um 54 Prozent.

Wichtige Unternehmenskennzahlen auf einen Blick

Die Konzernumsatzerlöse stiegen im Geschäftsjahr 2019 um 0,5 Prozent auf 232,9 Millionen Euro (Vorjahr: 231,7 Millionen Euro) an. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 12,6 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 14,3 Millionen Euro. Dieser vordergründige Rückgang resultiert laut Stodden hauptsächlich aus dem in 2019 einmaligen Effekt einer Biersteuer-Rückerstattung in Höhe von 1,8 Millionen Euro für die Geschäftsjahre 2017 und 2018. Zu dieser Erstattung war es durch eine Änderung der Biersteuerberechnung für Biermischgetränke gekommen. Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr 2019 mit einem Konzernergebnis in Höhe von 8,4 Millionen Euro (Vorjahr: 9,3 Millionen Euro) ab.

Eigenkapital und Eigenkapitalquote

Das Eigenkapital ist aufgrund der guten operativen Geschäftsentwicklung von 78,8 Millionen Euro auf 80,8 Millionen Euro angewachsen. Die Eigenkapitalquote ist rechnerisch von 44,4 Prozent auf 38,4 Prozent gesunken, weil es durch die Erstanwendung von IFRS 16 zu einer deutlichen Verlängerung der Bilanzsumme im Geschäftsjahr 2019 gekommen ist. 

Investitionen

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 17,0 Millionen Euro in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Investitionsschwerpunkte bildeten die Modernisierung der anaeroben Abwasseranlage am Standort Kulmbach, sowie die Optimierung der Lagerverwaltung und der Logistikprozesse an allen Standorten.

Bilanzgewinn und Dividende 2019 

Die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft weist in 2019 einen handelsrechtlichen Bilanzgewinn in Höhe von 5.230.324 Euro aus. Die Aktionäre habenbeschlossen, dass von dem Bilanzgewinn 5.040.000 Euro als Dividende ausgezahlt werden. Dies entspricht 1,50 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie. 40.324 Euro werden auf neue Rechnung vorgetragen. Zur weiteren Stärkung des Eigenkapitals der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft werden 150.000 Euro des Bilanzgewinns in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrats

Die Hauptversammlung sprach den Mitgliedern des Vorstandes sowie des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2019 mit großer Mehrheit das Vertrauen aus.

Wahl des Aufsichtsrats

Mit Ende der Hauptversammlung der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft endete auch die Amtsperiode des bisherigen Aufsichtsrats. Die Hauptversammlung wählte Dr. Hermann Brandstetter (CFO der Schörghuber Stiftung & Co Holding KG, München), Hans Albert Ruckdeschel (Geschäftsführer der IREKS GmbH, Kulmbach), Dr. Jörg Lehmann (CEO der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, München) und Stefan Fischbach (Mitglied der Geschäftsführung der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA, München) in das neue Gremium. Arbeitnehmervertreter sind Martina Weber und Thomas Gillich.

In der konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrats wurde Dr. Hermann Brandstetter zum neuen Vorsitzenden und Hans Albert Ruckdeschel zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Ausblick

Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2020 führte Markus Stodden aus, dass das laufende Jahr maßgeblich durch die Corona-Krise gekennzeichnet sei. „Durch die geschlossene Gastronomie und den Ausfall von Großveranstaltungen sind verkaufsstarke Absatzmöglichkeiten weggefallen. Mit deutlichen Umsatzeinbußen müssen wir auch in den Hauptexportländern Italien und China rechnen.“ Zwar verzeichne die Kulmbacher Brauerei trotz Coronakrise in der Vertriebsschiene Handel sehr gute Absatzzuwächse; dennoch bleibe ab zu warten, ob diese die Absatzverluste in Gastronomie und Export vollumfänglich ausgleichen können. 

In Summe rechnet die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2020 trotz eines Umsatzrückgangs mit einem positiven Ergebnis. Die gesteckten Ziele seien jedoch stark von externen Faktoren wie der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie oder den sich veränderten Marktgegebenheiten abhängig.