Dunkles Vollbier mit leichtem Rauchmalzanteil

Kulmbach, 19. Juli 2019: Die Taufe gilt seit jeher als eines der heiligen Sakramente, das nur einmal im Leben vollzogen wird. Die Kulmbacher Brauer hingegen erhalten eine weitere, ganz besondere Taufe: die traditionelle Brauertaufe. Anlass hierfür ist die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Brauer. In diesem Jahr gebührte diese Ehre Jacob Adelhardt, dessen Brauertaufe im Kulmbacher Mönchshof gefeiert wurde.

Jacobs Brauertaufe wurde traditionell im Kreise der Kollegen, Ausbilder und Vorgesetzten sowie mit Freunden und Familie gefeiert. „Ich durfte vorher schon zwei Mal bei der Brauertaufe meiner Kollegen dabei sein und kann es kaum glauben, dass nun ich hier im Mittelpunkt stehe“, sagt Jacob. „Brauer war schon immer mein Traumberuf. Die Zeit der Ausbildung war sehr abwechslungsreich und ich habe viel gelernt. Die Brauertaufe ist jetzt das Tüpfelchen auf dem I. Ich freue mich total, nun so richtig zu den Brauern zu gehören.“ 

Der alte Brauch der Brauertaufe war für Jacob nun der letzte Schritt, um in den Stand des Brauergesellen gehoben zu werden. Dazu musste sich Jacob drei Aufgaben stellen, die es in sich hatten. Die erste Aufgabe bestand darin, ein Holzfass so schnell wie möglich über eine bestimmte Strecke zu rollen. Was einfach klingt, hatte seine Tücken: Das Fass rollte aufgrund seiner Form und des Kopfsteinpflasters überall hin, nur nicht geradeaus. Trotz Anlaufschwierigkeiten hatte es Jacob gut im Griff und brachte es ganz knapp nach seinem Herausforderer – Dipl.-Braumeister der Gläsernen Museums-Brauerei im Kulmbacher Mönchshof und Fachlehrkraft der Berufsschule Sebastian Hacker – ins Ziel. Bei seiner zweiten Aufgabe durfte Jacob seine Ausdauer auf die Probe stellen und gegen Simon Esser im Kistenstapeln antreten. Dies endete in einem äußerst knappen Kopf-an-Kopf-Rennen, das Jacob schließlich für sich entschied.
Zum Schluss war das Umbügeln dran. Hier musste Jacob zusammen mit seinen Eltern großes Geschick beim Zerlegen und Zusammensetzen von Bügelverschlussflaschen aufbieten, zumal auch hier erfahrene Braumeister wie der Leiter des Labors Thomas Schmitt, Ausbildungsleiter Simon Esser und abermals Sebastian Hacker als Gegner auftraten.

Nach den Spielen stellte Jacob seinen Gesellensud vor, den er unter dem wachsamen Auge von Sebastian Hacker in der Gläsernen Lehr- und Versuchsbrauerei des Bayerischen Brauereimuseums gebraut hatte. „Ich habe mich für dunkles Vollbier mit leichtem Rauchmalzanteil entschieden, weil das rauchige Aroma auch meinem Geschmack entspricht“, stellte Jacob seinen Gesellensud vor. „Das fertige Bier ist echt klasse gelungen. Jacob hat das souverän gebraut“, sagt Sebastian Hacker. Auch Simon Esser lobt Jacob in den höchsten Tönen: „Es hat sehr viel Spaß gemacht, Jacob während der Ausbildung zu begleiten, weil er mit so viel Leidenschaft dabei ist.“

Nachdem Jacob damit alle Aufgaben gut gemeistert hatte, kam der Höhepunkt der Brauertraufe: die Bierdusche. Während Simon Esser den traditionellen Taufspruch des legendären Königs Gambrinus, der als Erfinder des Bierbrauens gilt, vortrug, wurde Jacob von seinen vorherigen Kontrahenten mit seinem eigenen Bier getauft.

„Wir freuen uns mit Jacob über seinen erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Mit seiner offenen und fröhlichen Art passt er hervorragend in unser Team. Und von seinen handwerklichen Fähigkeiten konnten wir uns heute ja persönlich überzeugen“, erklärt Personalchef Florian Kirchner im Rahmen der Brauertaufe. Er fügt freudig hinzu: „Natürlich werden wir Jacob übernehmen und wünschen ihm von Herzen alles Gute für seinen nächsten Berufsabschnitt als Brauer und Mälzer-Geselle.“