Tradition im neuen Glanz: Brauertaufe feiert Premiere im Bierstadl

Kulmbach, den 28. Juli 2025. Die Kulmbacher Bierwoche ist um einen Höhepunkt reicher. Zum ersten Mal war der Bierstadl Schauplatz des historischen Brauchs der Brauertaufe. Im Mittelpunkt standen die Jungbrauer Maja Dehler und Alexander Fuchs. Beide haben ihre dreijährige Ausbildung zum Brauer und Mälzer bei der Kulmbacher Brauerei erfolgreich abgeschlossen. Mit einer historischen Zeremonie sind sie offiziell in den Brauerstand aufgenommen.

Die beiden Nachwuchsbrauer Alexander Fuchs und Maja Dehler haben das jahrhundertealte Ritual der Brauertaufe überstanden. Mit ihnen freuen sich (von links): Personalchef Florian Kirchner, Ausbilderin Verena Ramming, Ausbilder Luca Frank und der Leiter Technologie und Qualitätssicherung Simon Esser.

„Täufling“ Alexander Fuchs ist nun auch offiziell in den Stand der Brauer aufgenommen.

Die „Bierdusche“ mit dem Gesellensud von Maja Dehler ist der Höhepunkt der traditionellen Brauertaufe.

Auch wenn die zweieinhalb Kilo an den Kräften zehren hat Alexander Fuchs beim Maßkrugstemmen ein Lächeln im Gesicht.

Zum Abschluss der Prüfung bei der Brauertaufe heißt es „Maßkrugstemmen“.

Den jahrhundertealten Brauch der Brauertaufe pflegt die Kulmbacher Brauerei jedes Jahr aufs Neue. Bisher allerdings eher im kleinen Kreis. Dieses Mal sind Familie und Freunde der beiden Nachwuchsbrauer sowie ihre Ausbilder und Kollegen aus dem Brauereiteam in den Bierstadl gekommen. Gemeinsam mit Besuchern der Kulmbacher Bierwoche erleben sie diesen besonderen Moment von Maja Dehler und Alexander Fuchs. „Diese Tradition ist tief in unserer Braukultur verwurzelt“, erklärt Mathias Keil. Für den Vorstand der Kulmbacher Brauerei symbolisiert die Brauertaufe den Beginn eines neuen Kapitels für die beiden Brauer, die nun die Braukunst fortführen. „Unsere beiden Täuflinge haben hart gearbeitet, sie haben die Kunst des Brauens erlernt und die Bedeutung von Qualität und Tradition verstanden“, sagt Keil.

Spielerische Prüfungen rund ums Brauhandwerk
Vor der eigentlichen Taufzeremonie müssen die beiden Jungbrauer ihr Können bei drei Spielen beweisen. Zunächst geht es darum, geöffnete Bügelverschlussflaschen mit einem Fingerschnipsen zu schließen. Je nachdem, ob der Verschluss liegend, stehend  oder perfekt eingerastet landet, gibt es Punkte. Maja Dehler bewältigt diese Aufgabe souverän und holt sich den ersten Sieg des Tages. Bei der Königsdisziplin für alle Brauer – dem Bierzapfen – liefern sich Maja Dehler und Alexander Fuchs ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide brauchen vier Schläge für den Fassanstich. Letztendlich zapft Alexander Fuchs seine fünf Biere etwas schneller und kann diese Disziplin für sich entscheiden. Zum Abschluss duellieren sich die beiden Jungbrauer beim Maßkrug stemmen. Stolze zweieinhalb Kilogramm bringt der Ein-Liter-Glaskrug auf die Waage. Lautstark angefeuert vom Publikum kann letztlich Alexander Fuchs seinen körperlichen Vorteil nutzen und gewinnt das Duell. „Ich freue mich sehr, dass meine Familie dieses Ereignis heute miterleben kann,“ sagt der 21-Jährige und ergänzt: „Vor allem, weil es mein Opa war, der mich zum Bierbrauen gebracht hat.“ Auch für Maja Dehler hat die Brauertaufe zum Abschluss ihrer Ausbildung einen besonderen Stellenwert: „Ich bin stolz auf meinen Gesellensud und freue mich darauf, ihn mit den Menschen zu teilen, die mich auf meinen Weg hierhin begleitet haben.“

Das Gesellenstück: ein eigens gebrautes Bier
Als Bestandteil ihrer Prüfung zum Brauer und Mälzer haben Maja Dehler und Alexander Fuchs jeweils ein eigenes Bier gebraut. Dieses dürfen Familie, Freunde und Brauereikollegen bei der Brauertaufe verkosten. Die beiden haben sich jeweils für ein Pils entschieden. „Ich wollte ein Bier kreieren, dass die klassische Bittere mit einem fruchtigen Twist verbindet – frisch, aber nicht beliebig“, erklärt Maja Dehler. Dafür hat sich die 18-Jährige für den Hallertauer Reschberry Hopfen entschieden. Er verleiht ihrem Pils ein vielschichtiges, fruchtiges Aroma von Zitrusnoten und roten Beeren. Der bekennende Pils-Liebhaber Alexander Fuchs setzt bei seinem Gesellensud auf Saphir-Hopfen: „Ich wollte ein vollmundiges Pilsbier brauen mit einer angenehmen Balance aus eleganter Bittere und subtiler Fruchtigkeit“, erläutert der 21-Jährige.

Ein Beruf – vielfältige Möglichkeiten
Voll des Lobs für die beiden Nachwuchsbrauer der Kulmbacher Brauerei ist Personalchef Florian Kirchner: „Maja und Alexander haben in den letzten drei Jahren viel gelernt. Sie waren in verschiedenen Bereichen unserer Brauerei im Einsatz, haben zunehmend Verantwortung übernommen und setzen nun als nächste Brauergeneration unsere traditionsreiche Handwerkskunst fort.“ In ihrem Beruf stehen den beiden Nachwuchskräften vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Entwicklungsperspektiven offen – sei es in der Produktion, der Entwicklung oder der Qualitätssicherung. Maja Dehler und Alexander Fuchs bleiben der Kulmbacher Brauereifamilie treu und wollen erst einmal Berufserfahrungen sammeln. Im nächsten Schritt möchten sie sich zum Braumeister weiterbilden.

Zum Abschluss gibt’s eine Bierdusche
Zuvor müssen sich die beiden jedoch noch dem großen Finale der Abschlusszeremonie stellen. Unter den erwartungsvollen Blicken der Bierwochen-Besucher nehmen Maja und Alexander nacheinander im silberglänzenden, festlich dekorierten Bottich Platz. Ausbilder Luca Frank verkündet den traditionellen Taufspruch, dann ergießt sich ein ordentlicher Schwall des Gesellensuds über die Jungbrauer. Von Bier durchnässt, aber glücklich, sind Maja Dehler und Alexander Fuchs nun offiziell in den Stand der Brauergesellen aufgenommen. Die Premiere dieses traditionsreichen Rituals im Bierstadl ist geglückt!

Wer Interesse an einer Ausbildung in der Braubranche hat, findet detaillierte Informationen auf der Website www.kulmbacher-brauerei-ag.de. Bewerbungen für das Ausbildungsjahr 2026 sind bis Ende November erwünscht.