Traditionelle Brauertaufe für Brauerazubis im Kulmbacher Mönchshof

Im feierlichen Rahmen der traditionellen Brauertaufe wurden am vergangenen Freitag die frisch ausgelernten Brauerazubis Theresa Konrad und Luca Opel in die Riege der Brauer und Mälzer aufgenommen. Die Veranstaltung fand - ebenfalls traditionell - im Kulmbacher Mönchshof statt und markierte den Höhepunkt einer intensiven Ausbildungszeit.

 

Dass die Brauertaufe im Kulmbacher Mönchshof stattfindet, kommt nicht von ungefähr. Denn der Kulmbacher Mönchshof ist ein Ort, der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet, ähnlich wie die Verbindung von Tradition und Innovation in der Welt des Brauens heutzutage von großer Bedeutung ist. Personalchef Florian Kirchner betonte: „Die feierliche Zeremonie der Brauertaufe ist eine bedeutende Auszeichnung für unsere aufstrebenden Brauer und Mälzer. Mit dieser Würdigung sind sie nun auch fest in die traditionsreiche Brauhistorie der Stadt integriert. Mein Wunsch ist es, dass sie das Erbe des Bierbrauens mit Stolz und Innovationsgeist fortführen werden."

Theresa Konrad und Luca Opel gebührt in diesem Jahr die Ehre in den Stand der Brauergesellen gehoben zu werden. „Ich habe mich für den Beruf der Brauerin und Mälzerin entschieden, weil das Berufsbild so vielfältig ist“, erzählt Theresa Konrad. „Es ist ein Zusammenspiel aus praktischer Handarbeit und modernster Technik. Darüber hinaus wird auch ein gewisses naturwissenschaftliches Wissen vorausgesetzt. Das fasziniert mich sehr!“ Auch für Luca Opel war die Ausbildung die perfekte Wahl: „Mich begeistert am meisten, dass man aus nur vier Rohstoffen ein so vielfältiges Produkt herstellen kann. Am Ende des Arbeitstages geht man nach Hause und hat ein Produkt hergestellt, welches man mit Freude genießen kann.“   

Brauertaufe nach historischem Vorbild

Die Feier der traditionellen Brauertaufe war für Theresa und Luca der letzte Schritt, um in den Stand des Brauergesellen gehoben zu werden. Dazu mussten sie sich drei Aufgaben stellen, die es in sich hatten.

Die erste Aufgabe galt dem Aufwärmen. So einfach die Regeln beim Maßkrug-Stemmen auch sind, so schwer können die 2,5 Kilo, die ein voller Maßkrug wiegt, auch werden. Beide Nachwuchsbrauer machten lange Zeit eine richtig gute Figur, am Ende hatte Luca knapp die Nase vorne.

Im Anschluss daran stand eine besondere Herausforderung auf dem Programm: Ein spannendes „Vier gewinnt“-Spiel mit Bierkästen. Luca und Theresa kämpften strategisch um den Sieg. Dieses Spiel symbolisierte nicht nur den Geschicklichkeitssinn der Brauer-Azubis, sondern auch die Wichtigkeit einer strategischen Vorgehensweise und einer guten Planung.

Die herausforderndste Prüfung war zweifellos der Sensorik-Test. Hier stellten die angehenden Brauer ihren geschulten Geschmacks- und Geruchssinn unter Beweis. In einem Blindverkostungsverfahren mussten sie Biere mit Fehlaromen erkennen und benennen. Diese Prüfung betonte die Qualitätssicherung und die Fähigkeit, feinste Nuancen im Geschmack wahrzunehmen.

Nach den Spielen stellten die beiden Auszubildenden ihre jeweils selbst kreierten Gesellensude vor, die sie unter dem wachsamen Auge von Dipl.-Braumeister Sebastian Hacker in der gläsernen Lehr- und Versuchsbrauerei des Bayerischen Brauereimuseums im Kulmbacher Mönchshof gebraut hatten.

Theresa hatte sich für ein dunkles Bier entschieden. Hier steht insbesondere die rot-braune Farbe im Vordergrund sowie eine ausgewogene Vollmundigkeit. Luca dagegen hatte ein Helles eingebraut, welches durch eine dezente, aber feine Hopfennote bestach.

„Die fertigen Biere sind echt klasse gelungen. Theresa und Luca haben das souverän eingebraut“, sagte Alexander Stallforth, Ausbilder der Kulmbacher Brauerei. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, die beiden während der Ausbildung zu begleiten, weil sie mit so viel Leidenschaft dabei sind.“

Nachdem die beiden Nachwuchsbrauer alle Aufgaben mit Bravour gemeistert hatten, kam der Höhepunkt der Brauertraufe: die Bierdusche. Während Alexander Stallforth den traditionellen Taufspruch des legendären Königs Gambrinus, der als Erfinder des Bierbrauens gilt, vortrug, wurden Theresa und Luca nacheinander mit ihrem eigenen Bier getauft.

Bei einer zünftigen Brotzeit durften sich die „Täuflinge“ und deren Gäste anschließend von den „Strapazen“ der Brauertaufe erholen.